Mica 1
Textbibel 1899
1Das Wort Jahwes, das an Micha aus Moreseth erging, zur Zeit der judäischen Könige Jotham, Ahas und Hiskia, das er über Samaria und Jerusalem empfing.

2Hört, ihr Völker alle! Merk' auf, o Erde, und was sie füllt! Und der Herr Jahwe möge Zeuge sein gegen euch, der Herr selbst von seinem heiligen Tempel aus.

3Denn fürwahr, Jahwe wird ausziehen von seinem Wohnsitz, wird herabsteigen und über die Höhen der Erde dahinschreiten.

4Da werden dann die Berge unter ihm schmelzen und die Ebenen sich spalten, wie Wachs vor dem Feuer, wie Wasser, das über einen Abhang hinabstürzt.

5Wegen der Verschuldung Jakobs geschieht das alles und wegen der Sünde des Hauses Israel. Was ist die Verschuldung Jakobs? Nicht der Götzendienst von Samaria? Und was ist die Sünde Judas? Nicht der Götzendienst von Jerusalem?

6So will ich denn Samaria zu einem Steinhaufen auf dem Felde machen, zu Pflanzstätten für Weinberge, und will seine Steine ins Thal hinabstürzen und seinen Grund bloßlegen.

7Alle seine Schnitzbilder sollen zerschlagen, alle seine Weihgeschenke sollen verbrannt werden, und alle seine Götzen will ich der Zerstörung überliefern; denn von Hurenlohn hat es sie zusammengebracht und zu Hurenlohn sollen sie wieder werden!

8Darum will ich wehklagen und heulen, barfuß und ohne Obergewand einhergehn, will ein Wehklagen anstellen wie die Schakale und ein Jammern wie die Strauße.

9Denn unheilbar sind die Schläge, die es treffen; ja, es dringt bis nach Juda, reicht bis an das Thor meines Volks, bis Jerusalem!

10Meldet es doch in Gath, weinet, weinet doch nicht! In Bethleaphra bestreut euch mit Staub!

11Zieht vorüber, Bewohner von Saphir, in schmachvoller Blöße! Die Bewohner von Zaanan wagen sich nicht heraus; die Wehklage von Beth-ha-ezel hindert euch, dort Aufenthalt zu nehmen!

12Denn es zittern die Bewohner von Maroth um ihr Heil; ja, Unheil fährt von Jahwe sogar auf die Thore Jerusalems herab.

13Schirrt die Rosse an den Wagen, ihr Bewohner von Lachis! Das war die Hauptsünde der Bewohner Zions; ja, bei euch waren die Übertretungen Israels zu finden!

14Darum mußt du Moreseth Gath den Abschied geben! Die Häuser von Achsib enttäuschen die Könige Israels.

15Noch einmal lasse ich, ihr Bewohner von Maresa, den Eroberer über euch kommen; bis Adullam werden die Großen Israels gelangen.

16Schere dir die Haare und den Bart wegen deiner geliebten Kinder, schere dir eine Glatze so breit wie der Geier - denn sie müssen von dir fortwandern!

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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