Jeremia 46
Textbibel 1899
1Was als Wort Jahwes an den Propheten Jeremia in betreff der fremden Völker erging:

2Über Ägypten, in betreff des Heeres des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, das am Euphratstrome bei Karkemis stand, das Nebukadrezar, der König von Babel, im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, schlug:

3Rüstet Tartsche und Schild und rückt zum Kampfe vor!

4Spannt die Rosse an und besteigt die Pferde und stellt euch auf mit Helmen bedeckt! Putzt die Speere! Legt die Panzer an!

5Weshalb muß ich sie bestürzt, rückwärts weichen sehen? und ihre Helden erschüttert und in unaufhaltsamer Flucht, ohne sich umzuwenden, - Grauen ringsum - ? ist der Spruch Jahwes.

6Nicht wird entfliehn der Behende, noch entrinnen der Held: im Norden droben, am Ufer des Euphratstroms, straucheln sie und kommen zu Falle!

7Wer war's doch, der dem Nile gleich emporstieg, dessen Wasser wie Ströme daherwogten?

8Ägypten stieg empor, dem Nile gleich, und wie Ströme wogten daher seine Wasser, und es sprach: Ich will emporsteigen, das Land bedecken, will Städte vertilgen, samt ihren Bewohnern!

9Stürmt heran, ihr Rosse, und rast daher, ihr Wagen, und ausrücken mögen die Helden: die von Kusch und von Put, die mit dem Schilde sich wappnen, und die Luditer, die da Bogen spannen!

10Ja, jener Tag kommt von dem Herrn Jahwe der Heerscharen, ein Tag der Rache, das er sich räche an seinen Widersachern! Da wird das Schwert fressen und sich sättigen und an ihrem Blute berauschen: denn ein Opfer hält Jahwe im Nordlande, beim Euphratstrome!

11Steige hinab nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägypten! Vergebens wirst du ein Heilmittel nach dem andern anwenden: für dich giebts kein Pflaster!

12Es vernahmen die Völker deine Schande, und von deinem Jammergeschrei ist die Erde erfüllt, denn ein Held strauchelt über den andern, miteinander fielen sie beide.

13Das Wort, welches Jahwe zum Propheten Jeremia redete in betreff des Zuges Nebukadrezars, des Königs von Babel, zur Niederwerfung Ägyptens.

14Verkündet in Ägypten und meldet in Migdol, ja meldet in Noph und in Thachpanhes, sprecht: Stelle dich auf und setze dich in Bereitschaft, denn schon fraß das Schwert in deiner Umgebung!

15Weshalb sind deine Starken zu Boden gestreckt? Sie hielten nicht stand, denn Jahwe stürzte sie;

16gar viele brachte er zum Straucheln, und einer stürzte über den andern, so daß sie riefen: Auf, laßt uns zu unserm Volke, zu unserm Heimatlande heimkehren vor dem gewaltigen Schwerte!

17Man wird Pharao, dem Könige von Ägypten, den Namen geben: "Untergang! - er ließ die Frist verstreichen!"

18So wahr ich lebe, ist der Spruch des Königs, des Name Jahwe der Heerscharen ist: Ja, dem Thabor gleich unter den Bergen und gleich dem Karmel über dem Meere wird er einrücken!

19Mach' dir die Gerätschaften zum Fortwandern zurecht, du Bewohnerschaft, Tochter Ägypten; denn Noph wird zur Einöde, wird in Brand gesteckt, entvölkert werden.

20Wie eine gar schöne junge Kuh ist Ägypten: Bremsen aus dem Norden fallen über es her.

21Auch die Söldner, die es in seiner Mitte hat, Mastkälbern gleich - ja, auch sie wenden sich, fliehen insgesamt, halten nicht stand. Denn ein Tag des Verderbens für sie ist über sie hereingebrochen, die Zeit ihrer Heimsuchung.

22Seine Stimme ist gleich geworden dem Geraschel der Schlange, die davonkriecht; denn mit Heeresmacht rücken sie an und mit Äxten fallen sie Holzhauern gleich darüber her.

23Sie fällen seinen Wald, ist der Spruch Jahwes, denn unübersehbar sind sie; denn sie sind zahlreicher als Heuschrecken, niemand kann sie zählen.

24Zuschanden ward die Tochter Ägypten; der Gewalt eines nordischen Volks ward sie überliefert!

25Es spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Fürwahr, ich suche heim den Amon von No und den Pharao samt denen, die sich auf ihn verlassen, 26und überliefere sie der Gewalt derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und zwar der Gewalt Nebukadrezars, des Königs von Babel, und der Gewalt seiner Knechte. Darnach aber wird Ägypten bewohnt sein wie in den Tagen der Vorzeit - ist der Spruch Jahwes.

27Du aber sei getrost, mein Knecht Jakob, und erschrick nicht, Israel, denn ich will dich erretten aus fernem Land und deine Nachkommen aus dem Lande, wo sie gefangen sind, daß Jakob heimkehre und ruhig wohne und sicher lebe, ohne daß ihn jemand aufschreckt.

28Ja, sei getrost, mein Knecht Jakob, ist der Spruch Jahwes, denn ich bin mit dir! Denn mit allen den Völkern, unter die ich dich verstoßen habe, will ich es garaus machen; mit dir aber will ich es nicht garaus machen. Vielmehr will ich dich mit Maßen züchtigen, aber ganz ungestraft will ich dich nicht lassen.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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