Jeremia 1
Textbibel 1899
1Reden Jeremias, des Sohnes Hilkias, der zu den Priestern gehörte, die in Anathoth im Gebiete Benjamins wohnten: 2an welchen das Wort Jahwes erging in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahre seiner Regierung, 3und danach weiter erging in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zum Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zur Wegführung Jerusalems im fünften Monat.

4Es erging aber das Wort Jahwes an mich also:

5Ehe ich dich im Mutterleibe bildete, habe ich dich ausersehen, und ehe du aus dem Mutterschoße hervorgingst, habe ich dich geweiht; zu einem Propheten der Völker habe ich dich bestimmt!

6Da sprach ich: Ach Herr, Jahwe! Ich verstehe ja nicht zu reden, denn ich bin noch zu jung.

7Jahwe aber sprach zu mir: Sage nicht: Ich bin noch zu jung! Sondern zu allen, zu denen ich dich senden werde, sollst du gehen, und alles, was ich dir auftragen werde, sollst du reden.

8Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich bin mit dir, dich zu erretten! - ist der Spruch Jahwes.

9Sodann streckte Jahwe seine Hand aus und berührte damit meinen Mund.

10Und Jahwe sprach zu mir: Hiermit lege ich meine Worte in deinen Mund; siehe, ich bestelle dich heute für die Völker und für die Königreiche, auszurotten und zu zerstören, zu verderben und niederzureißen, zu bauen und zu pflanzen!

11Da erging das Wort Jahwes an mich also: Was siehst du, Jeremia? Ich erwiderte: Einen Mandelzweig sehe ich. 12Jahwe aber sprach zu mir: Du hast recht gesehen! Ja, ich wache über meinem Wort, es wahr zu machen.

13Da erging das Wort Jahwes an mich zum zweiten Mal also: Was siehst du? Ich erwiderte: Einen siedenden Topf sehe ich, und zwar kehrt er uns seine Vorderseite von Norden her zu. 14Da sprach Jahwe zu mir: Vom Norden her wird das Unheil zum Sieden gebracht über alle Bewohner des Landes, 15denn ich will alle Völkerschaften der nordischen Königreiche berufen - ist der Spruch Jahwes -, daß sie kommen und ein jeder seinen Thron an den Eingang der Thore Jerusalems setze und wider alle seine Mauern ringsum und wider alle Städte Judas. 16Und so will ich sie zur Rechenschaft ziehen wegen aller ihrer Bosheit, daß sie mich verlassen und andern Göttern geopfert und vor den Machwerken ihrer Hände sich niedergeworfen haben. 17Du aber, gürte deine Lenden, mache dich auf und sage zu ihnen alles, was ich dir auftragen werde! Erschrick nicht vor ihnen, auf daß ich dich nicht vor ihnen in Schrecken setze! 18Mache doch ich dich heute zu einer festen Burg und einer eisernen Säule und einer ehernen Ringmauer gegenüber dem ganzen Lande, den Königen Judas, seinen obersten Beamten, seinen Priestern und der Bevölkerung des Landes - 19und wenn sie wider dich kämpfen, so werden sie doch nichts über dich vermögen, denn ich bin mit dir - ist der Spruch Jahwes -, dich zu erretten.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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