Jesaja 11
Textbibel 1899
1Und aus dem Stumpfe Isais wird ein Reis ausschlagen, und aus seiner Wurzel ein Zweig hervorbrechen.

2Der Geist Jahwes wird sich auf ihn niederlassen: Ein Geist der Weisheit und des Verstandes, ein Geist des Rats und der Kraft, ein Geist der Erkenntnis und der Furcht Jahwes.

3An der Furcht Jahwes wird er sein Wohlgefallen haben und wird nicht nach dem richten, was seine Augen sehen, noch nach dem urteilen, was seine Ohren hören,

4sondern über die Geringen mit Gerechtigkeit richten und über die Elenden des Landes in Geradheit urteilen und die Gewaltthätigen mit dem Stocke seines Mundes schlagen und mit dem Hauche seiner Lippen die Gottlosen töten.

5Und Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Hüften sein, und die Treue der Gurt seiner Lenden.

6Und der Wolf wird neben dem Böcklein lagern, Kalb und junger Löwe werden zusammen weiden, und ein kleiner Knabe sie leiten.

7Kuh und Bärin werden weiden und ihre Jungen neben einander lagern, und der Löwe wird Stroh fressen wie die Rinder.

8Der Säugling wird an der Höhle der Otter spielen, und der Entwöhnte seine Hand auf das Auge der Natter legen.

9Sie werden keinen Schaden thun und kein Verderben anrichten in meinem ganzen heiligen Bergland; denn das Land wird von Erkenntnis Jahwes voll sein wie von Wassern, die das Meer bedecken.

10Und an jenem Tage wird der Wurzelsproß Isais, der als Panier für die Völker dasteht, von den Heiden aufgesucht werden und sein Wohnsitz herrlich sein.

11Und an jenem Tage wird der Herr wiederum, zum zweiten Male, seine Hand ausrecken, um den Rest seines Volkes loszukaufen, der von Assur und von Ägypten und von Pathros und von Kusch und von Elam und von Sinear und von Hamath und von den Inseln des Meeres übrig sein wird.

12Er wird ein Panier für die Völker aufstecken und die versprengten Israeliten sammeln und die zerstreuten Judäerinnen von den vier Säumen der Erde zusammenholen.

13Und der Neid gegen Ephraim wird verschwinden und die, welche Juda befehden, werden ausgerottet werden: Ephraim wird Juda nicht beneiden und Juda Ephraim nicht befehden.

14Vielmehr werden sie sich auf den Abhang der Philister im Westen stürzen, vereint werden sie die Ostländer plündern; über Edom und Moab werden sie ihre Hand ausstrecken, und die Ammoniter werden ihnen unterthan sein.

15Und Jahwe wird die ägyptische Meereszunge austrocknen und seine Hand mit starkem Sturme wider den Euphrat schwingen und ihn in sieben Bäche zerschlagen und sie in Schuhen hindurchschreiten lassen.

16So wird es eine Straße geben für den Rest seines Volks, der von Assur übrig sein wird, wie eine solche für Israel vorhanden war, als es aus Ägypten heraufzog.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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Isaiah 10
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