2.Koenige 17
Textbibel 1899
1Im zwölften Jahre Ahas', des Königs von Juda, ward Hosea, der Sohn Elas, zu Samaria König über Israel und regierte neun Jahre. 2Und er that, was Jahwe mißfiel; jedoch nicht wie die Könige von Israel, die vor ihm gewesen waren. 3Gegen ihn zog Salmanassar, der König von Assyrien, heran, und Hosea ward ihm unterthan und entrichtete ihm Tribut. 4Als aber der König von Assyrien den Hosea treulos erfand (er hatte nämlich Boten an Sewe, den König von Ägypten, gesandt und nicht mehr, wie sonst alljährlich, an den König von Assyrien Tribut gezahlt), da schritt der König von Assyrien wider ihn ein und legte ihn gebunden ins Gefängnis.

5Und der König von Assyrien zog gegen das ganze Land heran und zog nach Samaria und belagerte es drei Jahre lang.

6Im neunten Jahre Hoseas aber eroberte der König von Assyrien Samaria und führte die Israeliten gefangen hinweg nach Assyrien und gab ihnen Wohnsitze in Halah und am Habor, dem Strome von Gosan, und in den Städten der Meder.

7Es hatten sich aber die Israeliten an Jahwe, ihrem Gotte, der sie aus Ägypten und aus der Gewalt des Pharao, des Königs von Ägypten, befreit hatte, versündigt; sie verehrten andere Götter 8und wandelten in den Satzungen der Völker, welche Jahwe vor den Israeliten ausgetrieben hatte, und in den Satzungen der Könige von Israel, die diese selbst gemacht hatten. 9Und die Israeliten ersannen Dinge, die nicht recht waren, wider Jahwe, ihren Gott: sie errichteten sich Opferhöhen in allen ihren Ortschaften vom bloßen Wachtturm an bis zur befestigten Stadt, 10stellten sich Malsteine auf und Ascheren auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum 11und räucherten daselbst auf allen Höhen, wie die Völker, die Jahwe vor ihnen weggeführt hatte. Sie trieben schlimme Dinge, um Jahwe zum Zorne zu reizen, 12und dienten den Götzen, in betreff deren Jahwe ihnen gesagt hatte: Ihr dürft solches nicht thun! 13Jahwe aber verwarnte Israel und Juda durch alle seine Propheten, jeden Schauer, indem er sprach: Bekehrt euch von euren bösen Wegen und haltet meine Gebote und meine Satzungen, genau nach der Weisung, die ich euren Vätern gegeben, und gemäß dem, was ich euch durch meine Knechte, die Propheten, entboten habe. 14Sie aber gehorchten nicht, sondern zeigten sich halsstarrig, wie ihre Väter, die auf Jahwe, ihren Gott, nicht vertraut hatten; 15sie wollten nichts wissen von seinen Satzungen und seinem Bunde, den er mit ihren Vätern geschlossen hatte, und von seinen Warnungen, mit denen er sie verwarnte, sondern wandelten den Nichtigen nach und handelten nichtig in Nachahmung der Völker, die rings um sie her wohnten, obgleich Jahwe ihnen verboten hatte, es jenen gleich zu thun. 16Sie sagten sich los von allen Geboten Jahwes, ihres Gottes, fertigten sich Gußbilder an, zwei Kälber, und machten sich Ascheren, warfen sich nieder vor dem ganzen Heere des Himmels und dienten dem Baal. 17Sie ließen ihre Söhne und Töchter durchs Feuer gehen, trieben Wahrsagerei und Zeichendeuterei und gaben sich dazu her, zu thun, was Jahwe mißfiel, daß sie ihn zum Zorne reizten. 18Da erzürnte sich Jahwe heftig über Israel und schaffte sie hinweg von seinem Angesicht; nichts blieb übrig, außer allein der Stamm Juda.

19Aber auch die Judäer hielten die Gebote Jahwes, ihres Gottes, nicht, sondern wandelten in den Satzungen der Israeliten, die diese selbst gemacht hatten. 20Darum verwarf Jahwe das ganze Geschlecht der Israeliten und demütigte sie und gab sie Plünderern preis, bis er sie aus seiner Gegenwart verstieß.

21Denn als sich Israel vom Hause David losgerissen, und sie Jerobeam, den Sohn Nebats, zum Könige gemacht hatten, da trieb Jerobeam die Israeliten zum Abfall von Jahwe und verführte sie zu schwerer Sünde. 22Also wandelten die Israeliten in allen den Sünden, die Jerobeam angestiftet hatte; sie ließen nicht von ihnen, 23bis Jahwe die Israeliten aus seiner Gegenwart hinwegschaffte, wie er durch alle seine Knechte, die Propheten, gedroht hatte. Also wanderten die Israeliten von ihrem Boden hinweg nach Assyrien in die Gefangenschaft und blieben da bis auf den heutigen Tag.

24Der König von Assyrien aber ließ Leute aus Babel, Kutha, Awwa, Hamath und Sepharwaim kommen und siedelte sie an Stelle der Israeliten in den Städten von Samaria an. Also nahmen sie die Landschaft Samaria in Besitz und wohnten in deren Städten. 25Da sie aber in der ersten Zeit, in der sie dort wohnten, Jahwe nicht verehrten, sandte Jahwe Löwen unter sie; die richteten ein Würgen unter ihnen an. 26Da meldete man dem Könige von Assyrien: Die Völkerschaften, die du aus ihrer Heimat weggeführt und in den Städten Samarias angesiedelt hast, wissen nicht, was für eine Verehrung dem Landesgotte gebührt.

27Da befahl der König von Assyrien also: Laßt einen der Priester hingehen, die ich von dort weggeführt habe, daß er hingehe und sich dort niederlasse und sie lehre, was für eine Verehrung dem Landesgotte gebührt. 28Da kam einer von den Priestern, die sie aus Samaria weggeführt hatten, und ließ sich in Bethel nieder; der lehrte sie fortan, wie sie Jahwe zu verehren hätten.

29Sie fertigten sich aber, Volk für Volk, je ihren eigenen Gott an und stellten ihn in den Höhentempeln auf, welche die Samariter errichtet hatten, jedes Volk in seinen Städten, in denen sie ansässig waren. 30Die Leute von Babel nämlich fertigten Sukkoth-Benoth an, und die von Kuth fertigten einen Nergal an; die von Hammath fertigten einen Assima an, 31und die Awwiter fertigten einen Nibchas und einen Tharthak an; die Sepharwiter aber verbrannten dem Adrammelech und Anammelech, den Göttern von Sepharwaim, ihre Kinder. 32Daneben verehrten sie auch Jahwe und bestellten sich beliebige Leute aus ihrer Mitte zu Höhenpriestern; die opferten für sie in den Höhentempeln. 33Jahwe verehrten sie, dienten aber gleichzeitig auch ihren Göttern, nach der Weise der Völker, aus deren Bereiche man sie weggeführt hatte.

34Bis auf den heutigen Tag thun sie nach der alten Weise. Jahwe verehren sie nicht, noch handeln sie nach ihren Satzungen und nach ihrer Weise und nach dem Gesetz und Gebot, das Jahwe den Söhnen Jakobs anbefahl, welchem er den Namen Israel gab. 35Jahwe aber schloß einen Bund mit ihnen und gebot ihnen: Verehrt keine anderen Götter! Betet sie nicht an, dient ihnen nicht und opfert ihnen nicht; 36sondern Jahwe, der euch mit großer Kraft und ausgerecktem Arm aus Ägypten hergeführt hat, den verehrt, den betet an und dem opfert! 37Die Satzungen und Rechte aber, das Gesetz und das Gebot, das er euch vorgeschrieben hat, sollt ihr beobachten, daß ihr allezeit darnach thut, und sollt nicht andere Götter verehren. 38Und des Bundes, den ich mit euch geschlossen habe, vergesset nicht und verehrt keine anderen Götter; 39sondern Jahwe, eueren Gott, sollt ihr verehren, so wird er euch aus der Gewalt aller eurer Feinde erretten! 40Sie gehorchten jedoch nicht, sondern thun nach ihrer alten Weise. 41Also verehrten diese Völkerschaften Jahwe, dienten aber auch zugleich ihren Schnitzbildern. Und was ihre Kinder und Enkel betrifft, so thun auch sie, wie ihre Väter gethan haben, bis auf den heutigen Tag.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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