Sprueche 1
Textbibel 1899
1Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel,

2daß man Weisheit und Zucht begreife, Verständnis gewinne verständiger Reden,

3daß man Zucht annehme, welche klug macht, Gerechtigkeit und Sinn für das Rechte und Geradheit,

4daß den Unerfahrenen Gescheidheit zu teil werde, dem Jüngling Erkenntnis und Umsicht, -

5durch Hören mehrt der Weise sein Wissen, und gewinnt, wer verständig ist, den rechten Weg -

6daß man Rede in Sprüchen und Bildern verstehe, die Worte von Weisen und ihre Rätsel.

7Die Furcht Jahwes ist der Anfang der Erkenntnis; Weisheit und Zucht wird von den Narren verachtet.

8Gehorche, mein Sohn, der Zucht deines Vaters und verwirf nicht die Weisung deiner Mutter!

9Denn ein lieblicher Kranz sind sie für dein Haupt, und ein Kettenschmuck an deinem Halse.

10Mein Sohn, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.

11Wenn sie sagen: Gehe mit uns! Wir wollen auf Blut lauern, dem Unschuldigen ohne Ursache nachstellen;

12wir wollen sie wie die Unterwelt lebendig verschlingen und die Schuldlosen gleich denen, die in die Grube hinabfahren.

13Allerlei kostbares Gut wollen wir gewinnen, wollen unsere Häuser mit Raube füllen.

14Du sollst gleichen Anteil mit uns haben; wir alle wollen einen Beutel führen! -

15mein Sohn, so wandle nicht des Wegs mit ihnen, halte deinen Fuß von ihrem Pfade zurück.

16Denn ihre Füße laufen zum Bösen und eilen, Blut zu vergießen.

17Denn vergeblich ist das Netz ausgespannt vor den Augen aller Geflügelten.

18Jene aber lauern auf ihr eigenes Blut, stellen ihrem eigenen Leben nach.

19Also ergeht es allen, die nach ungerechtem Gewinne trachten, daß ihr Trachten ihnen das Leben nimmt.

20Der Weisheit Rufe ertönen auf der Gasse, auf den freien Plätzen läßt sie ihre Stimme erschallen.

21An der Ecke lärmender Straßen ruft sie; an den Eingängen der Thore, überall in der Stadt redet sie ihre Worte:

22Wie lange wollt ihr Einfältigen Einfalt lieben, und wie lange wollen die Spötter Lust zum Spotten haben, und die Thoren Erkenntnis hassen?

23Kehrt euch zu meiner Rüge, so will ich euch meinen Geist sprudeln lassen, will euch meine Worte kund thun.

24Weil ich denn rief, und ihr euch weigertet, ich meine Hand ausstreckte, und niemand darauf achtete,

25ihr vielmehr allen meinen Rat in den Wind schlugt und meiner Rüge nicht folgtet,

26so will auch ich bei eurem Unglücke lachen, will spotten, wenn Schrecken über euch kommt,

27wenn einem Ungewitter gleich Schrecken über euch kommt, und euer Unglück wie ein Sturmwind heranzieht, wenn Not und Drangsal über euch kommen.

28Alsdann werden sie mich rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich suchen, aber nicht finden.

29Darum, daß sie Erkenntnis haßten und sich nicht für die Furcht Jahwes entschieden,

30von meinem Rate nichts wissen wollten, alle meine Rüge verschmähten:

31So sollen sie von den Früchten ihres Wandels zehren und sich an ihren eigenen Entschließungen satt essen.

32Denn ihr eignes Widerstreben bringt die Einfältigen um, und ihre eigne Sorglosigkeit richtet die Thoren zu Grunde.

33Wer aber mir gehorcht, wird sicher wohnen und wohlgemut sein, ledig aller Furcht vor Unheil.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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