Markus 3
Textbibel 1899
1Und er kam wieder in eine Synagoge, und es war daselbst ein Mensch mit einer geschwundenen Hand. 2Und sie lauerten auf ihn, ob er ihn am Sabbat heile, um ihn dann zu verklagen. 3Und er sagt zu dem Menschen mit der geschwundenen Hand: auf, trete vor; 4und er sagt zu ihnen: ist es erlaubt am Sabbat Gutes zu thun oder Böses zu thun, ein Leben zu retten oder zu töten? Sie aber schwiegen. 5Und er sah sie an ringsherum im Zorn, betrübt über die Verstockung ihres Herzens, und sagt zu dem Menschen: strecke deine Hand aus, und er streckte sie aus, und seine Hand ward hergestellt. 6Und die Pharisäer giengen alsbald hinaus und faßten mit den Herodianern einen Beschluß wider ihn, ihn umzubringen.

7Und Jesus zog sich mit seinen Jüngern zurück an den See, und viel Volk von Galiläa folgte nach, und von Judäa 8und von Jerusalem und von Idumäa, und dem Land jenseit des Jordan und der Umgegend von Tyrus und Sidon - viel Volk, da sie hörten, was er alles that, kamen sie zu ihm. 9Und er sagte zu seinen Jüngern, daß ein Schiff für ihn bereit sein solle wegen der Menge, damit sie ihn nicht drückten; 10denn er heilte viele, so daß wer einen Schmerz hatte, sich an ihn drängte, um ihn anzurühren; 11und die unreinen Geister, wenn sie ihn schauten, fielen vor ihm hin und riefen: du bist der Sohn Gottes, 12und er bedrohte sie eifrig, daß sie ihn nicht offenbar machen sollten.

13Und er steigt auf den Berg und ruft zu sich, welche ihm gefielen, und sie kamen zu ihm, 14und er bestellte Zwölf, die er auch Apostel nannte, daß sie um ihn seien, und daß er sie aussende zur Verkündigung 15und mit der Vollmacht, die Dämonen auszutreiben. 16Und er bestellte die Zwölf und gab dem Simon den Namen Petrus, 17sodann Jakobus den Sohn des Zebedäus und Johannes den Bruder des Jakobus, und diesen legte er den Namen Boanerges bei, das heißt Donnersöhne, 18und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus den Sohn des Alphäus und Thaddäus und Simon den Kananäer 19und Judas Iskarioth, denselben, der ihn verriet.

20Und er kommt nach Haus. Und wiederum sammelt sich eine Menge, so daß sie nicht einmal Brot essen konnten. 21Und da es die Seinigen hörten, giengen sie aus, ihn zu greifen; denn, sagten sie, er ist von Sinnen. 22Und die Schriftgelehrten, welche von Jerusalem herabgekommen waren, sagten, er habe den Beelzebul, und er treibe die Dämonen aus mit dem obersten der Dämonen. 23Und er rief sie herzu und sagte zu ihnen in Gleichnissen; wie kann ein Satan einen Satan austreiben? 24Und wenn ein Reich in sich selbst gespalten ist, so kann das Reich nicht bestehen; 25und wenn ein Haus in sich selbst gespalten ist, so kann das Haus nicht bestehen; 26und wenn der Satan wider sich selbst aufgestanden und gespalten ist, so kann er nicht bestehen, sondern es ist zu Ende mit ihm. 27Aber niemand kann in das Haus des Starken einbrechen und ihm seine Werkzeuge rauben, außer wenn er zuerst den Starken bindet, und hierauf mag er sein Haus ausplündern.

28Wahrlich, ich sage euch, alle Sünden werden den Söhnen der Menschen vergeben werden, auch die Lästerungen, so viel sie lästern mögen; 29wer aber auf den heilgen Geist lästert, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern er ist einer Sünde schuldig für die Ewigkeit - 30weil sie sagten, er habe einen unreinen Geist.

31Und es kommen seine Mutter und seine Brüder und standen außen und ließen ihn rufen, 32und um ihn her saß eine Menge, und man sagt ihm: siehe, deine Mutter und deine Brüder sind draußen und suchen dich. 33Und er antwortete ihnen: wer ist meine Mutter und meine Brüder? 34Und er sah um sich auf die, welche rings um ihn her saßen, und sagt: siehe, meine Mutter und meine Brüder. 35Wer da thut den Willen Gottes, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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