Joel 1
Textbibel 1899
1Das Wort Jahwes, welches an Joel, den Sohn Pethuels, erging.

2Hört dies, ihr Vornehmsten, und horcht auf, alle Bewohner des Landes! ist je dergleichen in euren Tagen geschehen oder in den Tagen eurer Väter?

3Ihr sollt es euren Kindern erzählen und eure Kinder ihren Kindern, und deren Kinder dem künftigen Geschlecht!

4Was der Nager verschonte, zehrte die Heuschrecke auf, was die Heuschrecke noch verschonte, zehrte der Fresser auf, und was der Fresser verschonte, zehrte der Abschäler auf.

5Wacht auf, ihr Trunkenen, und wehklagt! Jammert, ihr Weinzecher alle, daß euch der Most vom Munde hinweggeschnappt ist!

6Denn ein Volk hat mein Land überzogen, das gewaltig und nicht zu zählen ist; seine Zähne sind Löwenzähne, und ein Gebiß hat es wie eine Löwin.

7Meine Weinstöcke hat es verwüstet und meine Feigenbäume völlig zerknickt; gänzlich hat es sie abgeschält und niedergelegt, weiß wurden ihre Ranken!

8Wehklage, o Land, einer Jungfrau gleich, die mit dem Trauergewand umgürtet ist wegen des Verlobten ihrer Jugend!

9Aus ist's mit Speis- und Trankopfer im Tempel Jahwes; es trauern die Priester, die Diener Jahwes;

10Verwüstet ist die Flur, es trauert das Gefilde; denn das Getreide ist verwüstet, der Most versiegt, das Öl vertrocknet.

11Steht schamrot, ihr Bauern, wehklagt, ihr Winzer, um den Weizen und die Gerste; denn um die Ernte des Feldes ist es geschehen.

12Der Weinstock ist verdorrt und der Feigenbaum verwelkt, die Granaten, auch die Palmen und die Apfelbäume, des Feldes Bäume alle stehen dürre; ja, alle Freude ist bei den Menschenkindern versiegt.

13Legt Trauergewänder an und klagt, ihr Priester; jammert, ihr Diener des Altars! Geht hinein in den Tempel, verbringt die Nacht in Trauergewändern, ihr Diener meines Gottes! Denn Speis- und Trankopfer ist dem Tempel eures Gottes versagt.

14Veranstaltet ein heiliges Fasten, beruft zu einer allgemeinen Feier! Versammelt die Vornehmsten, ja alle Einwohner des Landes in den Tempel Jahwes, eures Gottes, und fleht zu Jahwe!

15Wehe über den Tag! Denn der Tag Jahwes steht nahe bevor und er kommt wie Verwüstung vom Allmächtigen.

16Ist uns nicht schon vor den Augen die Nahrung hinweggenommen, aus dem Tempel unseres Gottes Freude und Jubel?

17Eingeschrumpft liegen die ausgesäten Körner unter ihren Schollen, leer bleiben die Getreidekammern, zerfallen sind die Speicher, weil das Getreide verdorrt ist.

18Wie stöhnt doch das Vieh, sind verstört die Herden der Rinder, weil es nirgends Weide für sie giebt! Schon haben auch die Schafherden zu leiden.

19Zu dir, Jahwe, rufe ich! Denn Feuer hat die Auen der Trift verzehrt und Flammenglut alle Bäume des Feldes versengt.

20Auch die Tiere des Feldes schreien auf zu dir, weil die Wasserbäche versiegt sind, und Feuer die Auen der Trift verzehrt hat.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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Hosea 14
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