2.Koenige 18
Textbibel 1899
1Im dritten Jahre Hoseas aber, des Sohnes Elas, des Königs von Israel, ward Hiskia König, der Sohn Ahas', des Königs von Juda. 2Fünfundzwanzig Jahre war er alt, als er König ward, und neunundzwanzig Jahre regierte er zu Jerusalem. Seine Mutter aber hieß Abija, die Tochter Sacharjas. 3Und er that, was Jahwe wohlgefiel, ganz wie sein Ahnherr David gethan hatte. 4Derselbe schaffte die Höhen ab, zertrümmerte die Malsteine, hieb die Aschera um, und zerschlug die eherne Schlange, die Mose angefertigt hatte; denn bis zu jener Zeit hatten die Israeliten ihr geräuchert, und man nannte sie Nehustan. 5Auf Jahwe, den Gott Israels, vertraute er, so daß es nach ihm keinen seinesgleichen gab unter allen Königen von Juda, noch unter denen, die vor ihm gewesen waren. 6Er hing Jahwe an und ließ nicht davon ab, ihm nachzufolgen, und hielt seine Gebote, die Jahwe dem Mose anbefohlen hatte.

7Und Jahwe war beständig mit ihm; in allem, was er unternahm, hatte er Glück. Und er ward vom Könige von Assyrien abtrünnig und blieb ihm nicht länger unterthan. 8Er schlug die Philister bis nach Gaza und verheerte das Gebiet dieser Stadt vom Wachtturm an bis zur befestigten Stadt.

9Im vierten Jahre des Königs Hiskia aber - das ist das siebente Jahr Hoseas, des Sohnes Elas, des Königs von Israel - zog Salmanasser, der König von Assyrien, gegen Samaria heran und belagerte es. 10Und nach drei Jahren eroberte er es; im sechsten Jahre Hiskias - das ist das neunte Jahr Hoseas, des Königs von Israel, - ward Samaria erobert. 11Und der König von Assyrien führte die Israeliten gefangen nach Assyrien und siedelte sie in Halah und am Habor, dem Strome Gosans, und in den Städten der Meder an, 12weil sie dem Gebote Jahwes, ihres Gottes nicht gehorcht, sondern seine Bundessatzung übertreten hatten - alles, was Mose, der Knecht Jahwes, geboten. Sie aber hatten weder darauf gehört, noch darnach gethan.

13Im vierzehnten Jahr aber des Königs Hiskia zog Sanherib, der König von Assyrien wider alle festen Städte Judas heran und nahm sie ein. 14Da sandte Hiskia, der König von Juda, Boten an den König von Assyrien nach Lachis und ließ ihm sagen: Ich habe mich vergangen: ziehe wieder ab von mir; was du mir auferlegst, will ich tragen! Da legte der König von Assyrien Hiskia, dem Könige von Juda, dreihundert Talente Silber und dreißig Talente Gold auf. 15Und Hiskia gab alles Silber her, daß sich im Tempel Jahwes und in den Schatzkammern des königlichen Palastes vorfand. 16Zu jener Zeit beschnitt Hiskia die Thüren am Tempel Jahwes und die Pfeiler, die Hiskia, der König von Juda, mit Gold überzogen hatte, und lieferte die Goldbleche dem Könige von Assyrien aus.

17Hierauf sandte der König von Assyrien den Thartan und den Rabsaris und den Rabsake von Lachis aus mit starker Heeresmacht zum König Hiskia nach Jerusalem. Der zog heran und gelangte nach Jerusalem und nahm Aufstellung an der Wasserleitung des oberen Teichs, an der Straße zum Walkerfelde. 18Als er nun nach dem Könige verlangte, gingen Eljakim, der Sohn Hilkias, der dem Palaste vorstand, Sebna, der Staatsschreiber, und Joah, der Sohn Asaphs, der Kanzler, zu ihm hinaus.

19Der Rabsake aber sprach zu ihnen: Sagt Hiskia: So spricht der große König, der König von Assyrien: Was bedeutet die stolze Zuversicht, die du da hegst? 20Meinst du etwa, ein bloßes Wort genüge, um den rechten Entschluß und die nötige Macht zum Kriege zu beschaffen? Auf wen verlässest du dich eigentlich, daß du von mir abtrünnig geworden bist? 21Nun wohl, du verlässest dich auf den zerstoßenen Rohrstab da, auf Ägypten, der jedem, der sich auf ihn stützt, in die Hand fährt und sie durchbohrt. So erzeigt sich der Pharao, der König von Ägypten, allen, die sich auf ihn verlassen. 22Wolltet ihr mir aber antworten: Auf Jahwe, unseren Gott, verlassen wir uns! so ist das ja derselbe, dessen Höhen und Altäre Hiskia abgeschafft hat, indem er Juda und Jerusalem befahl: Vor diesem Altare sollt ihr anbeten zu Jerusalem! 23Nun wohlan, gehe doch mit meinem Herrn, dem Könige von Assyrien, eine Wette ein: ich will dir zweitausend Rosse geben, ob du wohl imstande bist, die nötigen Reiter für sie zu beschaffen? 24Wie willst du da den Angriff eines einzigen Hauptmanns von den geringsten Dienern meines Herrn zurückschlagen? Und doch verläßt du dich auf Ägypten um der Wagen und Reiter willen? 25Nun, bin ich etwa ohne Jahwes Zustimmung wider diesen Ort herangezogen, ihn zu verheeren? Jahwe selbst hat mir geboten: Ziehe wider dieses Land und verheere es!

26Da sprachen Eljakim, der Sohn Hilkias, und Sebna und Joah zum Rabsake: Rede doch mit deinen Knechten aramäisch, denn wir verstehen es; und rede nicht auf judäisch mit uns vor den Ohren der Leute, die auf der Mauer stehen. 27Der Rabsake aber antwortete ihnen: Hat mich etwa mein Herr zu deinem Herrn oder zu dir gesandt, um solches zu verkünden, und nicht vielmehr zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, daß sie samt euch ihren eigenen Kot verzehren und ihren Harn trinken?

28Hierauf trat der Rabsake hin und rief mit lauter Stimme auf judäisch und redete und sprach: Vernehmt das Wort des großen Königs, des Königs von Assyrien! 29So spricht der König: Laßt euch nicht von Hiskia bethören, denn er vermag euch nicht aus meiner Gewalt zu erretten. 30Und laßt euch nicht von Hiskia auf Jahwe vertrösten, wenn er spricht: Jahwe wird uns sicherlich erretten, und diese Stadt wird nicht in die Gewalt des Königs von Assyrien überliefert werden. 31Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assyrien: Macht Frieden mit mir und übergebt euch mir, so sollt ihr ein jeder von seinem Weinstock und seinem Feigenbaum essen und ein jeder das Wasser seiner Zisterne trinken, 32bis ich komme und euch in ein Land hole, das eurem Lande gleicht, ein Land voller Korn und Most, ein Land voller Brotkorn und Weinberge, ein Land voller Ölbäume und Honig, daß ihr lebt und nicht sterbet. Hört also nicht auf Hiskia! Denn er verführt euch, wenn er spricht: Jahwe wird uns erretten! 33Haben etwa die Götter der Völker ein jeglicher sein Land aus der Gewalt des Königs von Assyrien errettet? 34Wo sind die Götter von Hamath und Arpad? Wo sind die Götter von Sepharwaim, Hana und Awwa? Und wo sind die Götter des Landes Samaria, daß sie Samaria aus meiner Gewalt errettet hätten? 35Wo wären unter allen den Göttern der Länder solche, die ihr Land aus meiner Gewalt errettet hätten, daß nun Jahwe Jerusalem aus meiner Gewalt erretten sollte?

36Da schwiegen sie still und antworteten ihm nichts; denn so lautete der Befehl des Königs: Antwortet ihm nicht! 37Darauf kamen Eljakim, der Sohn Hilkias, der dem Palaste vorstand, und Sebna, der Staatsschreiber, und Joah, der Sohn Asaphs, der Kanzler, mit zerrissenen Kleidern zu Hiskia und berichteten ihm, was der Rabsake gesagt hatte.

Textbibel des Alten und Neuen Testaments, Emil Kautzsch, Karl Heinrich Weizäcker - 1899

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